Das Zerres Gourmet Feinkost-Lexikon – D wie Dosage

Feinkost-Lexikon – D wie DOsage

Ein neuer Buchstabe, ein neuer Eintrag in unserem Feinkost-Lexikon. Bei „D“ fiel uns direkt ein Begriff ein, der in den letzten Monaten immer mal wieder bei uns im Team Verwendung fand, als wir unsere Champagner-Verkaufsfolder für die Messen und die Kundentermine mit den Händlern anfertigten. Ein Begriff, der euch auch in unserem Shop bei den Champagnern begegnet: Die sogenannte Dosage.

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Die Dosage ist ein entscheidender Schritt in der Produktion des Champagners und maßgeblich prägend in Sachen Geschmack des edlen Getränks. Man könnte sie auch mehr oder minder als letzten Feinschliff eines jeden Champagners bezeichnen, denn sie erfolgt unmittelbar nach dem Degorgieren und direkt vor dem endgültigen Verschließen der Flasche. (Ein weiterer Begriff, der zur Auswahl für unseren heutigen Eintrag stand. Vielleicht im nächsten Durchgang.) 

Doch was versteht man nun unter Dosage? Was hat es damit auf sich? Bei der Dosage, auch als "liqueur d'expédition" (Versanddosage) bekannt, handelt es sich um eine Mischung aus Zuckerrohr und Wein. Aber auch Süßweine oder Süßreserven des Champagner-Grundweins kommen hier mitunter zum Einsatz. Die genaue Zusammensetzung gehört jedoch zu den am besten gehüteten Geheimnissen der Champagner-Häuser. Das Hauptziel der Dosage besteht darin, den Geschmack des Champagners zu harmonisieren. Sie ist es, die letzten Endes bestimmt, wie trocken oder süß der Champagner schmeckt und welche Aromen unterstrichen werden.

Folgende Regeln lassen sich für die verschiedenen Stilrichtungen festhalten:
- Brut Nature: Keine Dosage und 0 - 3 Gramm Restzucker pro Liter
- Extra Brut: Dosage mit 0 - 6 Gramm Restzucker pro Liter
- Brut: Dosage mit 6 – 12 Gramm Restzucker pro Liter
- Extra Sec oder auch Extra Dry: Dosage mit 12 bis 17 Gramm Restzucker pro Liter
- Sec: Dosage mit 17 bis 32 Gramm Restzucker pro Liter
- Demi Sec: Dosage mit 32 bis 50 Gramm Restzucker pro Liter
- Doux: Dosage mit mehr als 50 Gramm pro Restzucker

Letztere ist heutzutage aber – anders als zu Beginn des 19. Jahrhunderts – kaum noch weiter verbreitet.

Auf diese Zeit geht im Übrigen auch die Verwendung der Dosage zurück. Denn aufgrund der im Ausland gestiegenen Nachfrage nach Champagner und entsprechender Exporte begannen die Champagner-Häuser, die Vorlieben der jeweiligen Länder abzudecken. Im Zuge einer Renaissance der Winzerchampagner in den letzten zwei Jahrzehnten ist die Frage nach der Dosage allerdings auch zu einer ideologisch aufgeladenen Sache geworden. Für die einen ergeben die perfekt ausgereiften Trauben perfekt harmonische Weine, die ohne eine Dosage auskommen. In ihren Augen ist die Dosage lediglich eine Art Make-Up, das die eigentlichen Mängel überdecken soll. In der Spitzengastronomie sowie in der Fachpresse lässt sich daher auch ein Trend zu wenig bis gar nicht dosierten Champagnern beobachten. Für die anderen sorgt die Dosage für mehr Harmonie, eine Konstanz über die Jahrgänge hinweg sowie für eine größere Komplexität im Geschmack.

Wie dem auch sei: Die Dosage ist zweifellos ein entscheidender Schritt in der Champagnerherstellung, der die Geschmacksrichtung des Endprodukts prägt und dem Winzer die Möglichkeit gibt, seinen einzigartigen Stil zu verfeinern. So zum Beispiel bei dem ausgezeichneten Champagner-Sortiment des traditionsreichen Champagner-Hauses Pannier aus Château-Thierry.