Warum es beim Champagner auf das richtige Glas ankommt!

Das 1x1 der Champagnergläser

Zugegeben, bei der Wahl des richtigen Glases kann man als Laie schon schnell den Überblick verlieren. Rotwein, Weißwein, Roséwein. Sie alle haben ganz besondere Anforderungen. Wer es ganz genau nimmt, nimmt bei der Wahl des Glases gar Rücksicht auf die verwendete Rebsorte. Es verwundert daher nicht, dass wir auch beim Schaumwein auf das perfekte Glas setzen.

Doch was genau ist hier zu beachten? In welchem Glas wird der Champagner verkostet und worauf kommt es an? Genau diesen Fragen gehen wir auf den Grund!

Echtes-Champagner-Glas-Wissenswertes-Zerres-Gourmet

Nun, das Schaumweinglas – gerne auch als Sektglas oder Champagnerglas bezeichnet – ist ein speziell für Schaumweine wie Prosecco, Sekt, Crémant oder Champagner gefertigtes Glas, das es – ähnlich wie bei den Weinen – in verschiedenen Ausführungen gibt.

Klassischerweise denken wir beim Sektglas oder Champagnerglas an die sogenannte Sektflöte. Ein hochgezogenes Glas mit großer Öffnung und langem Stiel, der verhindern soll, dass sich der Schaumwein durch die Hände erwärmt. Dieses Glas tauchte um 1750 in England erstmals auf und war speziell für die Verkostung von Champagner gedacht, um Schaum und Perlage stärker zur Geltung zu bringen. Doch der große Nachteil dieses Glases ist, wie wir heute wissen, dass die Kohlensäure aufgrund der großen Öffnung schneller entweichen kann.

Zum Ende der 1830er Jahren – es war die Zeit von Louis Philippes in Frankreich und der jungen Königin Viktoria in England – betrat ein weiteres Glas die Bühne: die Schaumweinschale. Anders als die Champagnerflöte ist sie nicht schmal hochgezogen, sondern bildet, wie es der Name bereits vermuten lässt, eine Schalenform mit schlankem Stiel. Besonders bei Banketten und in Restaurants sind die Champagnerschalen beliebt. Nicht zuletzt weil sie sich schneller befüllen lassen und man mit ihnen spektakuläre Champagnerbrunnen bauen kann. Für den vollen Genuss von Champagner, Crémant oder anderen Schaumweinen ist die Schaumweinschale allerdings denkbar ungeeignet. Denn die breite Öffnung sorgt für ein rasches Entweichen der Perlage und ein schnelles Verflüchtigen des Bouquets. Heute transportiert die Schaumweinschale ein gewisses Retroflair, gilt als Synonym für Feste im Überfluss und erinnert an Burlesque-Shows.

Und was ist nun das „richtige“ Glas?

Zunächst sei gesagt, dass es natürlich allen selbst überlassen ist, welches Glas sie für die Verkostung von Champagner verwenden. Doch wer bei Sekt, Champagner, Prosecco oder anderen Schaumweinen in den vollen Genuss des Getränks kommen will, baut auf die Schaumweintulpe. Ein schmales, hohes und nach unten konisch zulaufendes Glas mit langem Stiel. Dieses Glas ist explizit für die Verkostung von Champagner konzipiert worden und eroberte ab den 1930er Jahren die gesamte Welt. Dank der schmalen Öffnung gelangt das Bouquet des Champagners direkt in Richtung der Nase und die Perlage entweicht langsamer, sodass das Prickeln besonders gut zur Geltung kommt. Der sogenannte Moussierpunkt, der vom Hersteller am Boden des Glases angebracht wird, sorgt für ein zusätzliches Aufsteigen der Kohlensäure. Ohne ihn erscheinen uns die Schaumweine eher schal.

Tipps & Tricks

Knallende Korken waren gestern!

Schaumweine verbinden wir oft mit feierlichen Anlässen. Nicht selten wird davon gesprochen, die Korken knallen zu lassen, wenn es darum geht, auf einen Erfolg, einen Geburtstag oder andere Ereignisse anzustoßen. Doch vor allem bei hochwertigen Schaumweinen wie Crémant, Champagner und Co. sollte genau das eher vermieden werden. Versuchen Sie lieber den Korken mit Gefühl langsam kommen zu lassen. Halten Sie die Flasche dafür schräg, um die Oberfläche des Getränks im Flaschenhals zu vergrößern und den Druck zu verringern. Profi-Tipp: Drehen Sie die Flasche und halten Sie den Korken fest, um eine größere Hebelwirkung zu erzielen.

Sauberkeit und Lagerung sind das A & O!

Eine Lagerung in Kartons und/oder Abstellräumen ist verlockend. Gerade dann, wenn die Champagner-Gläser nur sehr selten zum Einsatz kommen. Doch könnten die Gläser unter Umständen den Geruch ihrer Umgebung annehmen und seien wir mal ehrlich: Wer möchte seinen Gästen Gläser anbieten, die nach feuchtem und unbelüftetem Keller riechen?

Und auch die richtige Reinigung ist wichtig! Die Spülmaschine sollte bei der Reinigung der Schaumwein-Gläser auf eine Temperatur zwischen 50 und 55 Grad Celsius eingestellt sein. Höhere Temperaturen könnten für eine Trübheit der Gläser sorgen.