Datteln – gesunde Süßigkeiten aus dem Orient

Datteln - gesunde Süßigkeiten aus dem orient

In den letzten Jahren hat sich um die Datteln ein regelrechter Hype entwickelt. Das ist nicht unbegründet – schließlich sind sie ein natürliches Lebensmittel, das sich überaus vielseitig verwenden lässt. Zum Beispiel als nahrhafter und nährstoffreicher Snack oder zum Verfeinern von Speisen, süßen wie herzhaften. Und könnte sie sprechen, so hätte sie uns vermutlich so einiges zu erzählen. Denn bei der Dattel als Superfood handelt es sich keinesfalls um eine Entdeckung des 21. Jahrhunderts. Bereits seit Jahrhunderten gilt die Dattel als unverzichtbar in Sachen gesunde Ernährung. Darüber hinaus sprechen schon Bibel und Koran in höchsten Tönen von der Frucht und selbst als Zahlmittel fand die Dattel schon Verwendung im Verlauf der Menschheitsgeschichte.

Ein Geschenk des Orients

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Ihren Ursprung hat die Dattel, genauer gesagt die Dattelpalme, am Persischen Golf. Hier lässt sich die Verwendung als Nutzpflanze um einige Jahrtausende zurückverfolgen. So wurden bei Ausgrabungen in der Festung Masada nahe des Toten Meeres circa zweitausend Jahre alte Dattelkerne gefunden.
Heute wird die Pflanze in einem Gebiet von Nordafrika bis Pakistan in sogenannten Palmengärten kultiviert. Diese müssen sorgfältig geplant werden, denn zum einen haben die Pflanzen eine Nutzzeit von 80 bis 100 Jahren und zu anderen entwickeln befruchtete Blüten nur alle zwei Jahre auch Früchte. Entsprechend werden auf rund 100 weibliche Pflanzen zwei bis drei männliche Palmen gepflanzt. Das zahlt sich dann aber auch aus, denn der Ertrag pro Palme kann bis zu 100 Kilogramm pro Saison betragen. Als Spitzenreiter in der „Produktion“ gelten vor allem Ägypten, Saudi-Arabien, Iran und Algerien, die 2021 zusammen 5.806.065 Tonnen Datteln und damit 60,13 % der weltweiten Erntemenge produzierten.

Natürlich haben sich über die Jahrtausende auch zahlreiche Sorten herausgebildet, die sich vor allem in Größe, Farbe und Geschmack unterscheiden. Als prominenteste Vertreterinnen gelten die Mazafati, die Deglet Nour, die Sukkari sowie die Medjool oder Medjoul Dattel. 

Doch dazu später mehr.

Warum gelten Datteln als gesund?

Wie eingangs erwähnt, sind Datteln extrem nahrhaft. Deglet Nour Datteln beispielsweise liefern mit rund 280 Kalorien auf 100 Gramm recht viel Energie und zwar überwiegend in Form von Kohlenhydraten, also Zucker. Je nach Reifegrad und Sorte enthalten Datteln darüber hinaus zwischen 6,5 und 11,5 Prozent Ballaststoffe, wichtige Mineralstoffe – allen voran Calcium, Eisen und Magnesium – und nur eine geringe Menge Fett. Dazu gesellen sich die Vitamine A, B1 und B2 sowie Antioxidantien. Auch lebenswichtige Stoffe wie Kalium, Natrium oder Zink liefern uns die kleinen süßen Früchte. Aber auch Stoffe wie Fluor und Selen, die unerlässlich für die Funktion des Nervensystems, das Zellwachstum sowie die Zellreparatur sind.

Datteln als Heilmittel?

In der Tat genießen Datteln in der arabischen Welt einen hohen Stellenwert in Sachen Ernährung. Traditionell findet sie auch Verwendung als Mittel gegen Darmbeschwerden, Bronchitis sowie gegen Fieber und zur Wundheilung. Laut einigen Studien handelt es sich dabei keineswegs um Quacksalberei, im Gegenteil: sie  deuten auf eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der Datteln hin.
Da die Früchte darüber hinaus auch bestimmte Hormonrezeptoren in der Gebärmutter stärken, setzen auch Schwangere auf die kleinen Früchte, um beispielsweise die Geburt zu beschleunigen.

Schlank durch Datteln?

Im Vergleich zu Bananen (circa 12 g) oder Äpfeln (circa 11 g) besitzen Datteln die knapp dreifache Menge an Zucker. Dennoch eignen sie sich gut zum Abnehmen. Warum? Das liegt vor allem an den Ballaststoffen, die nicht nur die Verdauung ankurbeln und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen, sondern auch die Aufnahme des Zuckers ins Blut verlangsamen. Dadurch bleibt das allseits bekannte und schnell abfallende Zuckerhoch aus, dass wir vom Industriezucker gewohnt sind. Eine Folge dessen ist, dass wir weniger Heißhungerattacken verspüren. Entsprechend häufig werden die Datteln mittlerweile als Alternative zum Industriezucker verwendet.

Gibt es eine Sorte, die besonders gesund ist?

So ganz genau lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn im Grunde genommen ist es so: Die Zusammensetzung der Nährstoffe in den einzelnen Sorten unterscheidet sich nur marginal. Es wäre also relativ egal, ob Medjool, Mazafati oder Deglet Nour. Wenn man aber den alten überlieferten Geschichten Glauben schenken mag, dann, sollte man auf die Sorte Ajwa schenken, da sie reich an „guten“ Mineralstoffen sei. Sie stammt aus der nährstoffreichen Region um Al-Medina, wo sie auf fruchtbarem Vulkanboden gedeiht. Geschmacklich ist sie weniger süß und besitzt stattdessen etwas leicht mineralisches.

Auch die Frage, ob nun frische oder getrocknete Datteln gesünder wären, stellt sich oft. Und auch hier könnte die Antwort vermutlich unbefriedigend sein für alle, die hoffen, diese Frage  mit einem „entweder … oder …“ beantworten zu können. Denn in Bezug auf die gesundheitlichen Aspekte der süßen Frucht ist kaum ein Unterschied zwischen getrockneten und frischen Datteln auszumachen. Lediglich der Wassergehalt der Frucht ist unterschiedlich und hat eine Auswirkung auf die Konzentration von Nährstoffen, Fruchtzucker und Kalorien. So enthalten 100 Gramm getrocknete Datteln beispielsweise circa 50 bis 60 Gramm Fruchtzucker, frische Datteln hingegen nur etwa 30 bis 40 Gramm.

Im Grunde genommen bleibt es allerdings jeder und jedem selbst überlassen, wie man die Konsistenz am liebsten mag. So bevorzugen einige die saftig-weichen Datteln und andere mögen es lieber bissfest.

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Wofür kann ich Datteln verwenden?

Sollte es bislang noch nicht durchgeklungen sein, so fallen wir jetzt mit der Tür ins Haus: Datteln sind überaus vielseitig! Ob getrocknet oder frisch sorgen sie für ein gutes Sättigungsgefühl. Oft kommen die Datteln vor allem zum Süßen von Speisen zum Einsatz, beispielsweise in Form von Püree oder Sirup. Innerhalb des Islams ist sie vor allem rund um den Fastenmonat Ramadan von großer Bedeutung. Traditionell werden sie nämlich als erstes verspeist, um das Fasten zu brechen, und stehen für die innere Reinigung.
Bei uns im Team von Zerres Gourmet findet sie dann und wann als Power-Snack für Zwischendurch großen Anklang. Beliebt sind darüber hinaus auch Speisen wie Datteln im Speckmantel. Im Grunde genommen steht und fällt die Verwendung von Datteln aber vor allem mit den Geschmacksvorlieben.

Zu Kaffee oder Tee passen am ehesten die Sukkari Datteln. Wer mehr Biss und wenig Süße möchte, der sollte auf die Deglet Nour setzen. Für Smoothies oder zum Backen eignen sich vor allem die Mazafati Datteln. Und die Medjool, auch als Königin der Datteln bekannt, ist besonders gut zum Befüllen, zum Beispiel mit Erdnussbutter oder Käse, oder für die besagten Datteln im Speckmantel.

Tipps zur Lagerung

Frische Datten sollten Sie unbedingt in einer Pappschachtel im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tager verzehren. Auf Plastik sollten Sie verzichten, da die Möglichkeit besteht, dass sich Schimmel bildet – unter anderem wenn frische Datteln, die viel Wasser enthalten, platzen und sich Kondenswasser auf dem Boden der Schüssel sammelt.Auch eine kühle Speisekammer eignet sich zur Lagerung, wenn die Temperatur nicht über 10 Grad Celsius steigt.

Getrocknete Datteln hingegen sind länger haltbar und können auch in einem Einmachglas bei Raumtemperatur gelagert werden. Das sieht nicht nur dekorativ aus, sondern verhindert auch, dass die Datteln noch weiteres Wasser verlieren und vollständig austrocknen.

Quellen:

Datteln: Die gesunde Zuckerbombe | Gerolsteiner Mineralwasser
Datteln: Süßes aus der Wüste | Apotheken Umschau (apotheken-umschau.de)
Das passiert, wenn du täglich 3 Datteln isst (woman.at)
Datteln: Wie gesund sind Datteln und wieviel Kalorien haben sie? (aok.de)
Jurassic Tree | Telepolis