Das Zerres Gourmet Feinkost-Lexikon – A wie Antipasti

A wie Antipasti

Liebe Feinschmeckerinnen und Feinschmecker, mit unserem Feinkost-Lexikon wollen wir mit jedem Buchstaben eintauchen in der Welt der feinen Tischkultur und euch einen Teil aus eben dieser Welt näher bringen. Beginnen tun wir – wie sollte es anders sein – mit dem Buchstaben A wie Antipasti.

Zugegeben, es wird vermutlich kaum jemanden geben, der sich nichts darunter vorstellen kann, denn die Antipasti haben sich über die Jahre zu einem wichtigen Bestandteil der italienischen Küche entwickelt und sind von keiner Speisekarte wegzudenken. Dennoch werfen wir heute einen kleinen Blick auf die Bedeutung von Antipasti.

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Der Auftakt zum Festmahl

Das italienische Wort Antipasto heißt wörtlich übersetzt erstmal nichts anderes als „vor der Mahlzeit“. Wer nun eins und eins zusammenzählt, wird schnell darauf kommen, dass es sich dabei also um das handelt, was wir im deutschsprachigen Raum allgemein hin als Vorspeise bezeichnen. Und genau so werden die Antipasti typischerweise natürlich auch eingesetzt: Als Auftakt zu einem mehrgängigen Menü.

Klassische Antipasti

Die Vielfalt der Zutaten und Variationen ist beeindruckend. Typisch sind Aufschnitte wie Schinken und Salami. Dazu gesellt sich gegrilltes oder gebratenes und in Öl eingelegtes Gemüse – mancherorts auch Fisch und Meeresfrüchte. Und natürlich geröstetes Brot. Oftmals alles gemeinsam arrangiert auf einem großen Teller, der Antipasti-Platte oder auch "piatto freddo" (dt.: "kalter Teller"). Und dann gibt es noch klassische Variationen wie zum Beispiel Bruschetta, also geröstetes Brot mit gewürfelten Tomaten. Auch der Caprese-Salat ist eine gern gesehene Vorspeise. Im deutschsprachigen Raum meist einfach nur als „Tomate-Mozzarella“ bezeichnet, besteht der Salat aus eben jenen Zutaten, die in Scheiben geschnitten übereinandergelegt und anschließend mit einem Basilikum-Blatt und einem kleinen Spritzer kaltgepresstem Olivenöl garniert werden. Mancherorts gesellt sich auch gern ein wenig Balsamico-Creme dazu. Wer es zum Auftakt schon fleischig mag, der kommt wohl kaum an den zarten Kalbsfleisch-Scheiben in Thunfisch-Sauce vorbei, dem Vitello Tonnato. Und an warmen Sommertagen kann man mit etwas fruchtig-süßen Aromen wie beim Prosciutto e Melone (Parmaschinken mit Honigmelone) auftrumpfen – eignet sich übrigens auch sehr gut als Beigabe bei einer Grill-Party im eigenen Garten.

Ach und wenn wir gerade schon dabei sind: Antipasti sollte immer in überschaubaren Mengen serviert werden. Man stelle sich nur mal vor, die Gäste wären nach der Vorspeise schon so satt, dass sie die folgenden Gänge gar nicht mehr zu würdigen wüssten. Es gilt also die Faustregel: Appetit anregen statt die Gäste zu sättigen.

Überschaubar und praktisch sollten eure Antipasti übrigens auch dann sein, wenn ihr sie zu einem Aperitif reicht – also bevor es zu Tisch geht. Wir empfehlen in dem Fall eine Auswahl warmer und kalter Happen, die man mit der Hand halten und mit ein bis zwei Bissen essen kann.

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Bruschetta

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Insalata Caprese

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Vitello Tonnato

Die Kombination macht das Geschmackserlebnis

Wie so oft in der Welt der Genüsse kannst du natürlich noch einiges aus deinen Speisen herausholen, wenn du Sie mit dem richtigen Wein kombinierst. Andersherum natürlich genauso: Ein guter Wein schmeckt mit den richtigen Speisen gleich noch besser. Das gilt auch mit Blick auf die Antipasti.

So gibt es hinsichtlich der Kombination aus Antipasti auf Gemüsebasis (auch wenn Eier, Fisch oder Käse enthalten ist) und Wein folgende Regeln:

- Zum Auftakt einer Mahlzeit passen leichte Weißweine. Gleiches gilt für Kombinationen aus Gemüse und etwas geriebenem Käse.

- Wenn viel Käse verwendet wird, so passen auch Rotweine – solang sie nicht vollmundig oder gealtert sind.

- Wenn Eier deine Hauptzutat sind, verwende weiche Weißweine wie Soave oder einen trockenen Albana.

- Dominieren Fisch-Aromen wie Thunfisch oder Sardellen deine Vorspeise, dann darf es gern ein kräftiger, strukturierter Wein wie Sylvaner, Pinot Bianco oder Chardonnay sein.

- Bei Artischocken, so sagt man, soll kein Wein gereicht werden. Der Grund ist die Bitterkeit der Artischocken, die mit vielen Weinen einfach nicht harmoniert.

- Zu Aufschnitten passt in der Regel immer ein klassischer Wein aus derselben Region. Bei geräuchertem Aufschnitt hingegen empfehlen wir einen leichten Rotwein oder gar einen Rosé.

- Vorspeisen wie Barchettes oder Tartelettes werden traditionell von Schaumwein begleitet.

Es sind zwar keine zehn Gebote sondern nur sieben und diese sind nicht mal in Stein gemeißelt, daher könnt ihr natürlich kombinieren, wie es für euch am besten passt. Doch wir sind sicher, ihr werdet begeistert sein, wenn ihr euch an diese Regeln der feinen Tischkultur haltet und erst einmal in den Geschmack gekommen seid.